Sehr scharf, fies für den Magen und am Schluss gibt es Joghurt. So groß war – grob gesagt – mein Wissen über die indische Küche. In drei Monaten hat sich da viel geändert. Und vor allem weiß ich jetzt: Indisches Essen ist niemals gleich indisches Essen.

Vier Tomaten, eine Hand voll frischer Koriander,  drei bis vier Zwiebeln, vier Knoblauchzehen, Butterschmalz, Chilipulver, Kumin und Salz. Fertig ist eine leckere, leicht dickliche Tomatensauce. Die gibt man dann in den abgekühlten Basmatireis, der hier  bereits am Morgen in größen Töpfen gekocht und für den ganzen Tag vorbereitet wird. Fertig ist ein einfaches, schnelles und leckeres südindisches Gericht: Tomatenreis.

Es war ein großes Thema für mich vor meiner Abreise aus Deutschland: Wie wird das Essen in Indien sein? Na klar, in indischen Restaurants war ich schon oft. In Deutschland, ja, sogar schon mal in London, wo bekanntermassen sehr viele Inder leben. Und doch war mir irgendwie klar: Das ist bestimmt nicht das Essen, das ich dort bekomme.

Ich will hier ein paar Eindrücke aus den Kochtöpfen dieses Landes geben.

Wie man sich bei der Größe Indiens denken kann: Indisches Essen ist nicht gleich indisches Essen. Im Himalaya wird anders gegessen, as in Kerala. In Kalkutta anders, als in Mumbai. Doch ein paar Gemeinsamkeiten gibt es.

Jaklar, war ich auch bei McDonald's. Rindfleisch gibt es natürlich nicht. Sehr lecker aber: Der Maharaja-Burger in Mumbai.

Ja klar, war ich auch bei McDonald’s. Rindfleisch gibt es natürlich nicht. Sehr lecker aber: Der Maharaja-Burger in Mumbai.

Wenig Fleisch, dafür viiiiiel Gemüse

Für die meisten Inder steht Fleisch nur ab und zu auf dem Tisch. Für Hindus ist da vor allem der religiöser Hintergrund – Rinder dürfen bekanntlich nicht getötet werden, sonstiges Fleisch wird eher nicht gegessen, das ist allerdings keine Pflicht. Für Muslime gilt das Verbot für Schweinefleisch.

Im Norden Indiens wird auf den Feldern bevorzugt Weizen angebaut. Daraus lassen sich Brote backen – und so gehören Brote im Norden eher auf den Speiseplan, als im Süden. Dort überwiegt der Reisanbau. Das heißt aber nicht, dass es nicht in allen Restaurants im Süden diverse Brotsorten (Naan, Chapatti, Puri) gibt.

Der große Unterschied: Norden – Süden

Im Norden merkt man vor allem stärker den islamischen Einfluss in der Küche. Dort werden Nüsse, Kreuzkümmel oder Safan verwendet. Auf den Tisch kommen Joghurtgerichte, Lamm- oder Ziegenfleisch.

Im Süden essen wir gerne Gemüse, Dallinsen, und Fisch. Klar, das Meer ist nah. Neben den nordindischen Broten gibt es hier lokalere Rezepte aus Reisteig. Idlys beispielsweise, kleine, runde Reisbällchen oder Dosas, dünne Crepes, die beide in Chutneys oder anderen Soßen gedippt werden.

Ein Paneer Dosa mit würziger und Joghurtsoße in Hyderabad

Ein Paneer Dosa mit würziger und Joghurtsoße in Hyderabad

Bekannt ist außerdem Biryani, das würzige Reisgericht – vegetarisch, mit Lamm- oder Hühnchenfleisch – aus Hyderabad oder Sambar, die Standardsoße in Südindien.

Biryani in Hyderabad

Biryani in Hyderabad

Ein paar Gewürze komme hier fast in jedes Essen: Zum Beispiel Chilischoten, Zwiebeln, Knoblauch oder Ingwer, gerne auch Curryblätter.

Und dann kommen noch die ganzen lokalen süßen Spezialitäten zum Nachtisch dazu. Jede Region hat da wieder ihre Eigenheiten.

Wie gesagt: Die indische Küche ist eben nie gleich indische Küche.

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