Es ist vorbei. Drei Monate Indien sind an mir vorbeigeflogen. Ein paar letzte Gedanken.
„Wir sagen jedes Mal ‚Auf Wiedersehen‘, aber wir bleiben immer hier“, sagte mal ein junger Inder in Pune zu mir, als wir einen Teil unserer Gruppe verabschiedeten, der nach Deutschland abreiste.
Jetzt bin ich derjenige, dem „Auf Wiedersehen“ gesagt wurde.
Es ist gerade mitten in der Nacht in Dubai. Soweit bin ich schon gekommen. Von Vellore mit dem Bus durch das staubige Tamil Nadu, mit der Rikscha durch den chaotischen Verkehr in Chennai, bis zum Flughafen. Und von dort eben schon bis nach Dubai. Um Vier hebe ich von hier ab in Richtung München. Drei Monate in Indien sind dann vorbei.
Drei Monate in denen ich viel gelernt und gelebt habe. Ein paar Eindrücke:
Was ich gelernt habe
Ich weiß jetzt, dass es „die Inder“ nicht gibt. Es sind viele verschiedene Volksgruppen, die da seit 1947 in einen gemeinsamen Staat gepresst werden, vielen gefällt das nicht.
Ich habe außerdem erlebt, wie arm manche Menschen sein können. Und wie sie trotzdem jeden Tag weiterkämpfen, ums Überleben. Ich bin dankbar, für das deutsche Sozialsystem, das sicher nicht perfekt ist – das aber weit davon entfernt ist, dass Menschen um Essen betteln müssen, in Zelten leben und keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.
Ich weiß auch, wie viel Glück wir haben, mit unserem Schulsystem, den Sprachen, die wir lernen, den Zusammenhängen der Welt, der Globalisierung. Hier, wo die Auswirkungen genauso deutlich spürbar sind, ist darüber oft nur wenig bekannt.
Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem Bildung quasi kostenlos ist.
Ich bin mich sicher, ich werde all die Menschen vermissen, die mir ihr Indien gezeigt haben. Ihre Eindrücke, ihre Probleme in diesem Land und dieser Gesellschaft. Sei es die Menschen hier im Ort, oder die Menschen, die ich auf Reisen kennengelernt habe.
Tausende Kilometer unterwegs
Etwa 5.500 Kilometer bin ich in diesem Land herum gekommen, habe ich ausgerechnet. Die Karte zeigt aber auch: Ich muss zurückkommen, der Norden lockt mit anderen Eindrücken.
Ich freue mich natürlich genauso, wieder nach Deutschland zu kommen. Meine Freunde und Familie wiederzusehen. Auf der Straße nicht mehr permanent angehupt zu werden, nicht für alle Menschen der „Foreigner“ zu sein.
Aber ich weiß auch: Indien, ich komme wieder.
Ich werde Deinen Blog und Deine Berichte vermissen! Ich habe jeden einzelnen Satz mit Freude gelesen! Nun hat Dich der gut strukturierte, deutsche Alltag wieder! Welcome Home Cousin!
Welcome back! Danke für die vielen Berichte und Geschichten aus Indien! Da wurde ein Teil des Landes und des Lebens dort zu einem Raum der Begegnung.
Thank You !!!