Ein Schulprojekt in Südindien – so habe ich vielen beschrieben, was ich hier machen werde. Ein bisschen genauer geht das auf jeden Fall noch. Und jetzt weiß ich es doch eh besser – bittesehr:
In diesen Tagen sind wir in Kerala unterwegs. Was wir dort erleben, gibt es ab der kommenden Woche hier. Damit dieser Blog aber nicht so leer bleibt, schreibe ich jetzt ein bisschen was zu den Hintergründen – was ich eigentlich hier mache.
Das passt zeitlich sogar ganz gut, denn gerade ändert sich das ein bisschen.
Was bisher war
Bislang habe ich Lea und Kira, die beiden Weltwärts-Freiwilligen, die hier für neun Monate leben, in den Schulprojekten des Vereins Gyan Shenbakkam unterstützt.
Das heißt konkret: Jeden Morgen von 8.30 bis 9.30 Uhr waren wir mit einer Englischlehrerin in einer Schule. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde oder einem anderen Spiel auf Englisch mit den Kindern, die in unserem Projekt teilnehmen, wurden die Schüler in Gruppen aufgeteilt. Nicht nach Alter (wir haben Kinder von der 4. bis zur 8. Klasse), sondern nach Englischkönnen. Dann gibt es Unterricht.
Hauptsächlich geht es um Konversation. Oft heißt das aber auch: Grammatik und Vokabeln. Denn nicht immer sind die Kinder mit ihrem Schulenglisch für die Dialoge gerüstet.
Nachmittags von 16.30 bis 17.30 Uhr wiederholen wir das mit Kindern einer zweiten Schule in Shenbakkam. Im Anschluss findet von Montag bis Donnerstag Computer Class und Hometution (Nachhilfe in allen Fächern) statt, wobei wir nur die Computer Class betreuen. Dort lernen die Kinder beispielsweise, wie sie Word richtig benutzen, oder Briefe schreiben.
Am Freitag gibt es die sogenannte Special Class, da zeigen wir den Kindern zum Beispiel deutsche Tänze oder singen zusammen. Das schöne daran ist auch, dass wir uns mal etwas anders anziehen können. Die Mädels tauchen da auch mal im Sari auf, ich in einer Khurtha.
Doch ab dieser Woche sind Ferien. Der Tagesablauf ändert sich damit.
Was jetzt kommt
Nach dieser Woche, in der wir quasi nur Urlaub in Kerala machen, wird weiter gearbeitet. Für Kira und Lea sind es die letzten zwei Wochen in Indien, Mitte Mai geht es zurück nach Deutschland.
Davor gibt es aber noch einen krönenden Abschluss: Die Summer Class. Wir planen Großes mit den Kindern. Eine Aufführung über die Unterschiede zwischen Deutschland und Indien. Das wird bestimmt super.
Und dann werde ich alleine sein. Ab Mitte Mai soll dann ein neues Projekt beginnen mit den Gypsies hier am Ortsrand. Wobei Gypsy, also Zigeuner vielleicht die falsche Übersetzung ist. Es geht um Menschen, die nicht in festen Häusern, sondern in Hütten leben. Ein bisschen slumartig, hat man mir gesagt. Auch diese Menschen sollen jetzt Unterricht bekommen. Ich bin gespant, was da auf mich zukommt.
Das Projekt
Ermöglicht wird der Aufenthalt hier vom Dresdner Verein „Gyan Shenbakkam“. „Gyan“ ist das Hindi-Wort für „Wissen“, Shenbakkam der Ort, in der wir leben und arbeiten.
Den Verein gibt es seit 2008 und geht auf die Initiative einer Ärztin zurück, die den Ort bei einem Indienaufenthalt entdeckte und hier ersten Unterricht angeboten hat.
Heute gibt es einen indischen Verein, der aus Deutschland unterstützt wird. Die Leitung des Projekts liegt aber in der Hand von Indern.
Der Film
Über das Schulprojekt gibt es einen Film, in den ihr hier mal reinschauen könnt. (Also eigentlich geht es um Frauen im indischen Hinterland, aber da gibt es ein paar Überschneidungen mit den Protagonistinnen, die auch im Projekt arbeiten)
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